Seit dem Launch von ChatGPT vor knapp zwei Jahren hat sich die Welt des Marketings verändert. KI wurde als „Wunderwaffe“ gefeiert. Immer mehr KI-Technologien kamen auf den Markt und versprachen die Arbeitswelt zu verändern und viele Jobs leichter zu machen. Am Ende des Jahres 2024 stellen wir uns die Frage: Hat KI ihre Versprechen gehalten, oder hat sich der Hype in Luft aufgelöst?
In diesem Beitrag ziehen wir eine ehrliche Bilanz und zeigen, wie Marketingverantwortliche KI einsetzen können und was man wirklich erwarten kann.
Erwartungen und Prognosen an KI im Marketing
Als KI 2022 im Mainstream ankam, schossen die Erwartungen in die Höhe. KI sollte Texte schreiben wie ein Profi, Inhalte automatisch erstellen, personalisierte Kampagnen ermöglichen und passende Bilder erstellen. Kurz: KI galt als Alleskönner!
Doch mit dem Hype kamen auch Missverständnisse:
- „KI ersetzt Content-Marketer vollständig.“
Realität: KI ist ein Assistent, kein Ersatz.
- „KI arbeitet fehlerfrei und ohne menschliche Kontrolle.“
Realität: KI fantasiert, wo sie keine Antwort kennt, und es braucht menschliche Kontrolle oder technische Qualitätssicherungen.
Realität im Marketing: Was KI tatsächlich erreicht hat
Nach zwei Jahren zeigt sich, dass die Erwartungen überhöht waren und damit viele der Ängste unbegründet. KI hat nicht ganze Berufsgruppen überflüssig gemacht. Trotzdem bringt die Technologie viele Vorteile.
Sie unterstützt in stressigen Jobs indem repetitive, zeitaufwendige Aufgaben übernommen werden, wie z.B. Umschreiben von Texten, Persononalisierung von Mails und Textzusammenfassungen. Sie hilft Unternehmen die Effizienz hochzuhalten und Mitarbeiterressourcen sinnvoll und gewinnbringend zu strukturieren.
Vorteile & Erfolge von KI:
- Content-Helfer: Routinetätigkeiten, wie das Schreiben erster Entwürfe, das Erstellen von kurzen Social-Media-Posts aus längeren Artikeln, SEO-Optimierungen, Themenrecherche und das Suchen und Erstellen von Bildern sowie Videos werden durch KI beschleunigt.
- Personalisierung: KI ermöglicht es, Inhalte passgenau auf Zielgruppen zuzuschneiden, indem sie Kundenpräferenzen und Verhaltensmuster analysiert. Gleichzeitig lässt sie sich ebenso auf Unternehmen anpassen, um Inhalte zu generieren, die sowohl die Corporate Language als auch spezifische Unternehmensinformationen präzise widerspiegeln.
- Effizienz und Konsistenz: Sprachmodelle unterstützen Marketer bei der Content-Produktion. Dadurch sparen sie Zeit und Kosten. Gleichzeitig stellen individualisierte KI-Modelle sicher, dass die Corporate Language eingehalten wird und die Informationen korrekt sind.
Grenzen der KI im Marketing
So beeindruckend die Fortschritte auch sind, es gibt klare Grenzen:
Kreativität: KI ist hervorragend darin, bestehende Muster zu reproduzieren und damit ein guter Partner für Brainstormings. Aber echte originelle Ideen bleiben eine menschliche Domäne.
Qualitätskontrolle: KI braucht den Menschen, um Qualität sicherzustellen. Eigene KI-Softwarelösungen bieten Unternehmen hier besondere Vorteile, da die Qualitätssicherung von Experten bereits bei der Implementierung der KI durchgeführt wird.
Ethik und Transparenz: Unternehmen stehen vor Herausforderungen beim Thema Urheberrecht und Datenschutz. Außerdem ist noch nicht abschließend geklärt, wie und wann der Einsatz von KI gekennzeichnet werden soll.
Hier sind Ansätze, um das Beste aus beiden Welten zu vereinen:
Strategische Integration:
Wählen Sie KI-Tools, die auf Ihre Marketingziele einzahlen, statt auf jeden Trend aufzuspringen. Allgemein zugängliche Modelle, wie Dall-E, ChatGPT oder Claude können für Unternehmen ein guter Einstieg sein, um auszuprobieren, was KI leisten kann. Denkt man jedoch an die Möglichkeiten, die eigene KI-Sprachmodelle erst leisten können, wenn man sie mit den Unternehmensdaten trainiert, dann eröffnet sich ein völlig neues Potenzial: Sie ermöglichen es, interne Wissensdatenbanken effektiv zu nutzen und den persönlichen Stil eines Unternehmens in der Kommunikation zu bewahren. Da Marketing-Teams Zugriff auf unternehmenseigene Inhalte und Daten haben, können die generierten Texte gezielt an die Tonalität und Markenwerte angepasst werden.
Besonders hervorzuheben ist, dass Datenschutz und Urheberrecht gewahrt bleiben. Durch ein Berechtigungskonzept und gezielte Vorverarbeitung der Daten wird sichergestellt, dass sensible Informationen geschützt sind und nur autorisierte Inhalte für die Generierung von Texten genutzt werden. Dies schafft nicht nur Sicherheit, sondern auch Vertrauen in die Einhaltung gesetzlicher, unternehmerischer und ethischer Standards.
Zusammenarbeit zwischen Mensch und KI: Man sollte KI als Partner einsetzen, der repetitive Aufgaben übernimmt und kreative Freiräume schafft. Allerdings sollte man vermeiden, von KI generierte Texte ungeprüft zu übernehmen. Viele Menschen erkennen inzwischen typische Standard-Phrasen der KI, was den Texten schnell einen unpersönlichen oder generischen Eindruck verleiht.
Häufig verwendete Standard-Phrasen von KI-Modellen wie ChatGPT sind beispielsweise:
„In der heutigen schnelllebigen Welt ist …. .“
„Technologie hat das Potenzial, …. .“
„Tauchen Sie ein in die Welt der …. ..“
Solche Floskeln wirken oberflächlich und können bei Lesern den Eindruck erwecken, dass der Text wenig Substanz bietet. Außerdem fehlt es KI-generierten Texten oft an inhaltlicher Tiefe und echter Kreativität, da sie auf bestehende Muster zurückgreift. Menschen bringen emotionale Intelligenz und persönliche Erfahrungen in die Texterstellung ein, die KI nicht wiedergeben kann.
Um Texte überzeugend und authentisch zu gestalten, sollte KI als Unterstützung für die Rohfassung oder Ideenfindung genutzt werden, während der kreative Feinschliff immer von einem selbst kommt.
Best Practices: KI im Marketing-Alltag
Ein mittelständisches Unternehmen hat KI erfolgreich in seine Marketingprozesse integriert, um repetitive Aufgaben zu automatisieren und den Mitarbeitern mehr Zeit für kreative Strategien zu verschaffen.
So unterstützt KI im Marketing:
SEO-Überschriften erstellen:
Die KI analysiert Inhalte und generiert suchmaschinenoptimierte Titel.
E-Mail-Personalisierung:
Basierend auf Zielgruppendaten erstellt die KI personalisierte E-Mail-Betreffzeilen und -Inhalte, die auf einzelne Kunden abgestimmt sind.
Social-Media-Kampagnen:
Die KI generiert automatisch Kurztexte aus längeren Blogbeiträgen, die als Grundlage für Social-Media-Posts dienen.
Der Nutzen:
Die Einführung der KI hat den Mitarbeitern Freiräume verschafft, die früher durch repetitive Aufgaben gebunden waren. Diese Zeit wird nun für die Entwicklung kreativer Kampagnen und langfristiger Marketingstrategien genutzt.
KI: Hype vs. Realität
KI hat das Marketing und die Arbeitswelt generell verändert, aber anders, als viele der pessimistischen Stimmen erwartet haben. Sie ist ein wertvolles Werkzeug, wenn sie strategisch eingesetzt wird.
Der künftige Erfolg liegt in der Balance zwischen KI-Technologie und Kreativität. Mit einem klaren Plan und einem Blick auf die realistischen Möglichkeiten kann KI zum unverzichtbaren Partner für effektive und zielgruppengenaue Kampagnen und Content werden.
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