Als PR- und Kommunikationsprofi bin ich es gewohnt, als Allrounderin wahrgenommen zu werden. Neben der Medienarbeit habe ich bei meinen beruflichen Stationen bereits die Verantwortung für die Content-Erstellung und -Strategie übernommen. Projektmanagement für Websites, Apps und Events, sowie kleinere Designs und Bildbearbeitung gehörten auch dazu. PR ist ein abwechslungsreicher und spannender Job, aber durch den damit verbundenen Zeitdruck fehlt manchmal die Möglichkeit, in die Tiefe zu gehen. Nicht, weil ich nicht genau und sorgfältig arbeite, sondern schlichtweg, weil keine Zeit bleibt, sich in jedem Thema zum Spezialisten zu machen.
Zurzeit merke ich besonders, wie viel Zeit die Themenfindung in der Contenterstellung verschlingt. Eine, wie ich finde, oft unterschätzte Aufgabe. Die Vielseitigkeit meines Jobs ist spannend, aber wenn die Aufgaben zunehmen und die Zahl der Verantwortlichen gleichbleibt, fehlt oft die Zeit, sich in die einzelnen Themen einzuarbeiten. Hier hilft mir KI: Sie unterstützt mich bei zeitintensiven, wiederkehrenden Aufgaben und schafft mir Freiräume. Ich nutze KI vor allem im Bereich Content, aber es gibt noch mehr Einsatzgebiete.
Hier ein kleiner Überblick:
Einsatzgebiete von KI für die PR
Themen- und Trendanalyse: Identifikation von aktuellen Trends und relevanten Themen durch Datenanalyse.
Content-Erstellung: Unterstützung bei der Texterstellung für Blogs, Social Media, Pressemitteilungen und mehr.
Recherche: Schnelle und umfassende Informationsbeschaffung.
Datenanalyse: Auswertung und Interpretation von großen Datenmengen, z.B. aus Umfragen oder Social Media.
Medienbeobachtung: Automatisiertes Monitoring und Analyse von Medienberichten und Social Media
Personalisierung: Erstellung maßgeschneiderter Inhalte und Kommunikationsstrategien für unterschiedliche Zielgruppen.
SEO-Optimierung: Unterstützung bei der Auswahl relevanter Keywords und Optimierung von Texten für Suchmaschinen.
Krisenmanagement: Schnelle Analyse und Reaktion auf kritische Situationen und negative Berichterstattung.
Zielgruppenanalyse: Verstehen und Segmentieren der Zielgruppen durch KI-gestützte Insights.
Automatisiertes Reporting: Generierung von Berichten zu Kampagnenergebnissen und Kommunikationsmaßnahmen.
Chatbots und Kundenkommunikation: Automatisierte Beantwortung häufig gestellter Fragen und Interaktion mit Kunden.
Bild- und Videobearbeitung: Unterstützung bei der Produktion und Optimierung visueller Inhalte.
LLMs als Kreativpartner: Ideenfindung auf Knopfdruck
Mein derzeitiger Schwerpunkt liegt im Contentmanagement. Die inzwischen überwiegend digitale Kommunikation bringt viele Vorteile mit sich. Durch eigene Kanäle wie Blogs und Social Media sind wir nicht mehr von der Berichterstattung durch Journalisten abhängig. Gleichzeitig ist die Themenauswahl umso entscheidender geworden. Immer wieder zielgruppenrelevante und aufmerksamkeitsstarke Inhalte zu finden, dabei die passenden Kanäle und Formate zu wählen und aktuellen Trends zu folgen, ist eine Herausforderung. Die verschiedenen Formate, wie Text, Audio, Video oder Bild, spielen eine immer größere Rolle, da bestimmte Formate in spezifischen Kontexten einfach besser funktionieren. Gerade im B2B funktioniert LinkedIn mit Textposts in Kombination mit Slideshows, Grafiken oder Memes gut, während Instagram stark auf visuelle Inhalte setzt. Diese Herausforderung meistere ich ehrlich gesagt mal besser und mal schlechter, denn es gibt Tage, an denen der Ideenakku leer ist und die Inspiration einfach ausbleibt. Auch der Austausch zwischen den Abteilungen funktioniert mal besser, mal schlechter. Sales oder IT haben schließlich einen anderen Fokus, als ständig zu überlegen, ob ihre Themen für Content geeignet sind. Genau hier finde ich Retrieval-Augmented Generation (RAG) besonders hilfreich.
Mit Retrieval-Augmented Generation (RAG) kann die KI nicht nur auf allgemeine Informationen zugreifen, sondern auch auf spezifische, unternehmensinterne Quellen wie Dokumente, Datenbanken oder vergangene Kampagnen. Wenn man also eine neue Idee oder Informationen für Content braucht, durchsucht die KI gezielt diese internen Quellen. Ein weiterer Vorteil daran ist, dass ich autark arbeiten kann, ohne mich direkt mit der jeweiligen Fachabteilung austauschen zu müssen und nach Informationen zu Fragen. Dadurch komme ich schneller an Themen und Informationen. Ein RAG funktioniert also wie ein schlauer Recherche-Assistent, der immer die aktuellen und passendsten Informationen für Content parat hat.
KI als wertvoller Partner – mit menschlichem Feinschliff
Mit KI-Tools wie LLMs und RAG gewinnen wir wertvolle Unterstützung für die tägliche PR-Arbeit und können uns Freiräume schaffen. Aber trotz aller Vorteile bleibt der Mensch als letzte Instanz unersetzlich. Am Ende sind wir es, die dem Inhalt die persönliche Note verleihen und ich bin mir sicher, unsere Zielgruppe merkt das.
Wer die wichtigsten Punkte zur Nutzung von KI in der PR noch mal zusammengefasst haben möchte, kann sich unser Cheat Sheet zu dem Thema downloaden. Es bietet eine Übersicht über die wichtigsten Anwendungsfelder, Tools und Prompting-Tipps für die Content-Erstellung.
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