Künstliche Intelligenz verändert die Medienbranche. Noch stehen wir am Anfang. Daher haben viele Journalist*innen Fragen zu KI. Hier beantworten wir einige, die uns häufig begegnen:
Wie neutral ist ein KI-Tool? Was unterscheidet eine kostenlose KI-Anwendung von einer kostenpflichtigen? Wie sicher ist es, sensible Informationen in eine KI einzugeben?
Warum ist ChatGPT nicht für die Recherche geeignet? Was ist der Unterschied zwischen dem Microsoft Copiloten und dem Verlags-Copiloten? Welche Vorteile hat der Verlags-Copilot?
Kann man erkennen, ob ein Text von einer KI erstellt wurde?
Ein einfacher Prompt erzeugt oft leicht erkennbare KI-Texte, da KI-Tools häufig überschwänglich formulieren. Je präziser der Prompt und je detaillierter die Stilvorgaben, desto schwieriger wird die Erkennung. Zudem verbessern sich die Tools stetig.
Es gibt zwar Erkennungstools, die versprechen, KI-Texte zu erkennen. Doch sie sind nicht immer zuverlässig. Außerdem muss man sich fragen, was man als KI-Texte definiert. Wenn Menschen Texte von KI umschreiben oder ergänzen lassen, handelt es sich dann um einen menschlichen oder um einen KI-generierten Text?
Kann KI nur Text oder auch Bilder und Videos generieren?
KI generiert nicht nur Text, sondern auch Bilder, Videos und Audio. Beispiele sind DALL-E von OpenAI für Bilder oder Elevenlabs für Audio. tisix.io arbeitet an einem Tool, das Videoschnitt und Vertonung automatisieren kann.
Was bedeutet „Trainingsdaten“ bei KI, und warum sind sie wichtig?
Trainingsdaten bilden die Grundlage für das Lernen von KI-Modellen. Die Daten der großen KI-Tools sind unter anderem mit den zugänglichen Informationen aus dem Internet trainiert. Einige Anbieter*innen haben auch Verträge mit Medienunternehmen geschlossen, um die Inhalte zu Trainingszwecken benutzen zu können, die hinter der Paywall sind. Die Trainingsdaten beeinflussen, wie gut die künstliche Intelligenz Aufgaben löst. Unvollständige oder politisch gefärbte Daten führen zu verzerrten Ergebnissen.
Wie neutral ist ein KI-Tool?
Die Neutralität der KI hängt von den Trainingsdaten ab. Aktuell mehren sich Stimmen die darauf aufmerksam machen, dass viele KI-Tools beispielsweise einen Gender-Bias enthalten. So werden die Rollen von Frauen und Männern oft klischeehaft dargestellt. Eine kritische Prüfung der Datenquellen wäre darum sinnvoll. Leider sind KI-Tools üblicherweise nicht so transparent, dass Nutzer*innen die Quellen der Trainingsdaten einsehen können.
Was unterscheidet eine kostenlose KI-Anwendung von einer kostenpflichtigen?
Kostenlose KI-Anwendungen bieten oft eingeschränkte Funktionen. Dazu gehören begrenzte Anfragen pro Tag, längere Wartezeiten auf eine Antwort oder keinen Zugang zu neuen Modellen. Auch der Datenschutz kann eingeschränkt sein. Wer unsicher ist, ob sich ein kostenpflichtiges Abo lohnt, kann ein Tool für einen Monat abonnieren und rechtzeitig zum nächsten Monat kündigen, falls sich zeigt, dass die Pro-Version keine Vorteile bringt.
Wie sicher ist es, sensible Informationen in eine KI einzugeben?
KI-Tools, die nicht lokal laufen und keinen Datenschutz bieten, können gegen die DSGVO verstoßen. Daher sollte man keine sensiblen Daten oder Betriebsgeheimnisse bei einer Anfrage eingeben, da die Tools damit trainiert werden können. tisix.io-Kunden müssen sich um Datenschutz keine Sorgen machen, da der Copilot auf ihren Servern installiert wird und das Start-up aus Köln natürlich die DSGVO einhält.
Was ist eigentlich RAG?
RAG steht für "Retrieval-Augmented Generation". Eine KI kombiniert das Abrufen von Informationen aus einer hauseigenen Wissensdatenbank mit der Textgenerierung. So können Mitarbeitende eines Unternehmens mit ihren eigenen Daten chatten. Damit haben sie schneller Zugriff auf Informationen. Außerdem geht kein Wissen beispielsweise durch einen Personalwechsel mehr verloren.
Warum ist ChatGPT nicht für die Recherche geeignet?
ChatGPT nutzt trainierte Daten, die nicht immer aktuell oder korrekt sind, und erfindet manchmal Informationen. Für die journalistische Arbeit sind verlässliche Primärquellen jedoch unverzichtbar. Tools wie Microsoft Copilot, Perplexity.AI oder Genspark.AI zeigen Quellen an. So lässt sich schnell und einfach überprüfen, ob eine Quelle seriös und aktuell ist. ChatGPT hat neuerdings SearchGPT integriert, aber nicht alle Nutzer und Nutzerinnen haben Zugriff darauf.
Was ist der Unterschied zwischen dem Microsoft Copiloten und dem Verlags-Copiloten?
Der Microsoft Copilot ist ein KI-Tool ähnlich wie ChatGPT und unterstützt unter anderem bei Arbeiten in Word, Excel, PowerPoint oder Outlook. Der Verlags-Copilot von tisix.io ist auf Medienhäuser zugeschnitten, nutzt verlagsinterne Daten und erstellt beispielsweise Überschriften, Teaser oder Nachrichten im Stil des Verlagshauses.
Welche Vorteile hat der Verlags-Copilot?
Der Verlags-Copilot passt Inhalte an die Zielgruppe an, automatisiert Prozesse wie Redigieren und Kürzen und hält verlagsinterne Standards ein. So spart er Zeit und erhöht die Qualität der Inhalte.